Auf den Routen aus Vorderasien Richtung Alpen reisten schon seit der Antike viel Händler und Gelehrte, Künstler und Handwerker. Über Nacht fanden sie Aufnahme in Dörfern und Städten, auf den Höfen der Bauern im Balkan.

Wie einer der Wanderer auf einem Hof in Rusanj weilte, wurde er nach seinem Beruf gefragt. Er sei Alchimist, ein Naturphilosoph, war seine Antwort. Was denn ein Alchimist mache, die nächste Frage. „Nun, ich nehme was es vor Ort gibt und veredle dies zu etwas von höherem Wert. Was habt ihr denn hier bei euch zur Verfügung?“. Da brachten ihm seine Gastgeber ein Korb voll frischer, sonnengereifter Pflaumen. Vor ihren Augen macht er sich ans Werk, presste die Früchte, siedete deren Saft und fing in einer wundersamen Apparatur deren Kochdampf ein. „Nehmt dies und lagert es gut für längere Zeit. Dann könnt ihr davon trinken und dieser Saft wird euch ein Lebenselixier“.

Die Familie tat wie geheißen und bewahrte den Saft gut in einem ihrer Eichengefäße. Und wie sie davon nach Ablauf mehrerer Jahre probierten, war ihre Freude groß: ein ganz herrlich mundender Schnaps war entstanden, der fortan bei keinem Fest und an keinem Tag mehr fehlen durfte und immer wieder Freude und gute Laune bereitet.

Die Rezeptur zur Herstellung dieses Pflaumengetränks, dem Sliwowitz, hütete die Familie wie einen großen Schatz und gaben dieses Geheimnis von Generation zu Generation weiter. In Ehrung des Wanderers aus dem Orient, nennen sie ihr Erzeugnis noch heute Alchymia Rakia, der Schnaps des Alchimisten, ein gar edler Sliwowitz.